Eine Hand umfasst in der Justizvollzugsanstalt in Freiburg einen Gitterstab vor einem vergitterten Fenster.

Warum spricht man von "schwedischen Gardinen"?

Stand: 02.05.2024, 00:00 Uhr

Marta (10 Jahre) aus Düsseldorf möchte gerne von der Maus wissen, warum man über Gefangene sagt, dass sie hinter "schwedischen Gardinen" sitzen.

Von Frank Krieger

Warum spricht man von "schwedischen Gardinen"?

WDR 2 Frag doch mal die Maus 02.05.2024 01:37 Min. Verfügbar bis 01.05.2029 WDR 2


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Wenn man in Schweden von "schwedischen Gardinen" sprechen würde, dann verstünde das keiner. Dort würde man höchstens an Vorhänge denken, die in Schweden hergestellt wurden.

Die Gardinen, die hier gemeint sind, sind die Gitterstäbe im Gefängnis. Die, die vor dem Fenster eines Gefangenen angebracht sind und aus Stahl hergestellt sind.

Da Stahl aus Schweden früher einen besonders guten Ruf hatte und als enorm haltbar galt, wurden die Gitter oft aus diesem Stahl gefertigt.

Und die Maus hat gelesen: Vor ungefähr 200 Jahren war das nur eine Redewendung in der Gaunersprache: "Er muss hinter schwedische Gardinen“ – er muss ins Gefängnis. Und das hat sich dann so rumgesprochen und der Spruch wurde bekannter und in die Alltagssprache übernommen.

Die Antwort lautet also:

Mit schwedischen Gardinen sind keine Vorhänge gemeint, sondern die Gitterstäbe vor den Gefängnisfenstern. Sie wurden früher oft aus schwedischem Stahl gefertigt, weil der als besonders haltbar galt.

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